June 25, 2015

Akku Dell Studio 1747 - akku markt

Sie bevorzugen also den Apple-Ansatz: jedem Gerät seine spezifische Software. OSX für Computer. iOS für Tablets und Telefone. WatchOS für die Uhr.
Wir versuchen, Evernote auf jedes Gerät zu bringen und dafür anzupassen. Wir wollen nicht, dass Evernote überall gleich aussieht und funktioniert. Wenn etwas richtig designt ist, fühlt es sich für den Nutzer einheitlich an, selbst wenn es nicht identisch ist. Wir haben das noch nicht ganz erreicht, aber wir werden immer besser.

Das ganze Gerät ist also entscheidend, nicht nur die Tatsache, dass es einen Bildschirm hat.
Genau. Ganz wichtig ist aber auch die durchschnittliche Nutzungsdauer. Bei einem Desktop sind das vielleicht 40 Minuten, bei einem Telefon sind es noch fünf Minuten, und bei einer Uhr sind es sechs Sekunden. Das stellt äusserst unterschiedliche Anforderungen ans Design. Man kann auf all den Geräten dieselbe Software laufen lassen. Es ist dann einfach sehr schlechte Software. Es ist darum wichtig, jedes Gerät für sich zu verstehen.

Wie muss man sich das denn vorstellen, wenn Sie etwas für ein neues Gerät entwickeln?
Als Apple 2010 das iPad angekündigt hat, waren wir superaufgeregt. Uns war sofort klar, wir müssen etwas dafür entwickeln. Wir hatten aber keine Geräte. Wir haben uns anhand der offiziellen Angaben Karton-iPads gebaut. Mit Münzen haben wir die Karton-Tablets genauso schwer gemacht wie die richtigen. Statt eines Bildschirms haben wir Ausdrucke unserer App draufgeklebt. Ich trug so ein iPad-Imitat etwa einen Monat mit mir herum. So konnte ich herausfinden, wie man das Gerät benutzt, wie man es hält, wo man seine Finger hat usw. Alle haben uns dafür verlacht. Aber so haben wir Sachen gelernt, die andere nicht verstanden haben.

Wo wir schon von Tablets sprechen. Wie sehen Sie deren Zukunft? Verkaufszahlen haben auch schon mal optimistischer ausgesehen.
Ich bin gespannt, ob Apple dieses Jahr ein völlig neues iPad vorstellen wird. In meinem Alltag hat das Tablet eine andere Nische erobert, als ich ursprünglich gedacht hatte. Ich brauche es hauptsächlich zu Hause und in Flugzeugen. Ich habe eins in meiner Stube und eins in meinem Rucksack. Für alles andere nutze ich hauptsächlich einen Laptop oder ein Smartphone. Aber das wird sich wieder ändern.

Was muss denn passieren, dass ein Tablet nützlicher werden kann?
Apps werden verschwinden. Die Idee einer App ist eine altmodische Idee. Apps machen Sinn, wenn man ein Gerät hat. Aber wenn man mehrere Geräte hat, die man ständig braucht, machen sie keinen Sinn mehr. Besonders auf Uhren. Da machen sie gar keinen Sinn. Beim Design verändert sich die Perspektive vom Gerät hin zur Person, die es braucht. Wir machen nun Evernote nicht mehr fürs iPhone, sondern für eine Person, die ein iPhone, eine Apple Watch und einen Mac hat – und in der Zukunft vielleicht einen Smart TV oder ein Smartauto. Eine Nutzungssession in der Zukunft wird mehrere Geräte umfassen. Das ist die grosse Neuerung aus der Designperspektive. Im Moment entwickeln wir Software für einzelne Nutzungssessions auf einem Gerät. In der Zukunft wird der Übergang zwischen den Geräten fliessend sein. Ich denke dann nicht mehr, ich nutze ein Tablet, ein Telefon und eine Uhr, sondern, ich nutze Evernote.

Wie würden denn das Smartphone oder das Tablet der Zukunft aussehen, wenn Apps verschwinden sollten? Gibt es dann immer noch einen Homescreen voller Knöpfe?
Vermutlich weniger Knöpfe. Bei jedem Technologiesprung verschwinden Bestandteile, die zuvor noch als fundamental gegolten haben. Den ersten Sprung, den ich erlebt habe, war der Wechsel von physischen Datenträgern zu Downloads und Streaming. Man dachte damals, es würde länger dauern. Sie sind zwar nicht ganz verschwunden, aber es ging dann doch schneller als gedacht, bis Floppy Disks, CDs und DVDs überholt waren. Die Playstation 4 ist wohl das letzte CD-Laufwerk in meinem Haushalt.

Und was ist noch verschwunden?
Dateien. Auf dem Desktop waren die noch wichtig. Auf einem Gerät, das man eine Stunde am Stück nutzt, hat man Zeit, darüber nachzudenken, was wo ist und was man wohin tun möchte. Mit dem Umstieg auf Smartphones, die man weniger lange nutzt, verlieren Dateien an Bedeutung. Auf der Uhr machen sie gar keinen Sinn mehr. So wie physische Datenträger durch digitale Medien ersetzt wurden, werden Dateien von Apps aufgesogen und überflüssig. Oder haben Sie sich mal gefragt, wo ihre Twitter-Datenbank ist? Mit dem Wechsel auf Wearables werden nun auch Apps durch Nutzererfahrungen und Dienste verdrängt. Man wird sich zwar für einen Dienst wie Evernote anmelden müssen, aber dann ist der immer da. Man muss ihn nicht mehr extra öffnen. Allein durch ein Bedürfnis, das das Gerät irgendwie erkennt, ist der Dienst schon parat. Gerade im Erkennen von Bedürfnissen und Kontext werden Computer in den nächsten Jahren noch viel besser werden.

Was Sie beschreiben, klingt ein bisschen wie Apples Continuity, das Telefonate zwischen Geräten vermittelt. Oder Browser-Sessions da weitergehen, wo man auf dem anderen Gerät aufgehört hat.
Das ist eine ganz, ganz frühe Version davon.

Aber vom Konzept her in Ihrem Sinne?
Genau. Aber für Softwareentwickler wird das schwierig. Unsere Arbeitsmethoden funktionieren nicht mehr. Wir können nicht mehr Wire-Frames zeichnen. Es ist nicht mehr so wichtig, welchen Knopf man drücken muss, um zum nächsten Bildschirm zu kommen. Viel wichtiger werden Fragen wie: Wo schaue ich gerade hin? Sitze ich, bin ich aufgestanden oder abgesessen? Wer Software entwickelt muss die Bewegung des menschlichen Körpers miteinbeziehen. Noch weiss niemand so recht, wie man das machen soll.

Posted by: akkusmarkt at 09:14 AM | No Comments | Add Comment
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